Projekt Leonardo – 9. Vorlesung: Sollen Roboter über Leben und Tod entscheiden?

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Zusammen mit dem Projekt Leonardo der RWTH Aachen präsentiert die Amnesty International Hochschulgruppe Aachen im Sommersemester 2023 die Ringvorlesung „Digitale Menschenrechte“.

Aufgrund der Digitalisierung befinden wir uns in Zeiten des massiven Umbruchs, der die gesamte Wirtschaft um- und viele Fragen aufwirft. Das Internet hat die Art und Weise, wie wir uns informieren und miteinander kommunizieren und damit auch wie wir uns Wissen aneignen in hohem Maße verändert. Und dabei stehen wir erst am Anfang.

Die Digitalisierung wird viel zu oft nur aus einer wirtschaftlichen Perspektive beleuchtet und nicht aus einer der Menschenrechte. Dabei gäbe es allen Grund dazu, denn die weltweite Digitalisierung wirft etliche schwerwiegende Fragen auf: Wie wird sich künstliche Intelligenz und Big Data auf die Gesellschaft auswirken? Was macht die Plattformökonomie mit uns? Welche modernen Formen der Überwachung gibt es und wozu werden sie führen? Wie wird die Robotik unser Leben verändern? Wie werden künftige Kriege geführt werden? Solche Fragen sollen in dieser Reihe erörtert und wenn möglich beantwortet werden.

Neben den Vorlesungen wird es in jeder Sitzung ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen aus dem Publikum geben.

Sollen Roboter über Leben und Tod entscheiden? Autonome Waffensysteme, Völkerrecht und internationale Sicherheit

Referent: PD Dr. Jürgen Altmann, Technische Universität Dortmund

Besatzungslose Flugzeuge, zunächst vor allem zur Aufklärung benutzt, werden seit 2001 auch mit Waffen ausgerüstet. USA und Großbritannien nutzen sie für ferngesteuerte Angriffe u. a. in Afghanistan und Pakistan, wobei immer wieder auch Unbeteiligte getötet werden. Inzwischen haben über 40 Länder solche Kampfdrohnen, der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat ihnen einen weiteren Schub gegeben.

Der militärtechnische Trend geht in Richtung autonomer Waffensysteme, in denen die Steuercomputer der Kampfflug- und -fahrzeuge die anzugreifenden Ziele selbst auswählen, ein Mensch würde nicht mehr entscheiden. Ohne ein internationales Verbot würde sich dieser Trend auf viele Staaten ausweiten, was erhebliche Gefahren für das Kriegsvölkerrecht, die internationale Sicherheit und den Frieden bringen würde. Sowohl Friedensorganisationen als auch Staaten sind beunruhigt. Wie kann ein Verbotsvertrag erreicht werden?

Zeit & Ort:

Die Vorlesungsreihe findet vom 20. April bis zum 13. Juli 2023 statt, und zwar immer donnerstags, von 18:30 – 20:00 Uhr. Wenn nicht ausdrücklich als online vermerkt, werden die Vorlesungen im Hörsaal H04 des Hörsaalzentrums C.A.R.L., Claßenstraße 11, 52072 Aachen, abgehalten.

Bei den Onlineveranstaltungen können Sie gern den Einwahl-Link zur Videokonferenz bei uns erfragen. Richten Sie einfach eine Mail an info@amnesty-hsg-aachen.de .

Mehr Infos unter:

https://www.leonardo.rwth-aachen.de/de/module/sommersemester-2023/menschenrechte/